Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Bahnunglück in Russland
Bielefeld (ots)
Die Handschrift geschulter Saboteure zeigt der Bombenanschlag gegen den »Newski Express« auf Russlands wichtigster Bahnlinie. Exakt vor dem Zug ging die Ladung hoch. Nur ein Wunder verhinderte, dass die folgende Brücke die Katastrophe nicht noch verschärfte. Der Anschlag forderte gottlob kein Menschenleben, und doch muss er ähnlich ernst genommen werden wie die Anschläge auf das Moskauer Musical-Theater und die Schule in Beslan. Noch sind die höchstwahrscheinlich politischen Hintergründe des Bombenanschlags zumindest der Öffentlichkeit nicht bekannt. Auch wenn die Tat eines Einzelgängers nicht völlig ausgeschlossen werden kann, spricht vieles für einen terroristischen Hintergrund. Duma- sowie Präsidentenwahlen stehen an und der mitnichten lupenreine Demokrat im Kreml regiert mit harter Hand. Außerdem: In den südrussischen Teilrepubliken Tschetschenien Dagestan und Inguschetien herrscht im Prinzip Krieg. Hinzu kommt die generelle Unterdrückung sowohl islamistischer, als auch liberaler Bestrebungen. All dies führt im Riesenreich zu Widerspruch und Widerstand. Russland ist ein Polizeistaat. Auch deshalb sollten auch die demnächst präsentierten Verdächtigen mit Skepsis betrachtet werden. Die neuen Zaren spielen ebenso wenig mit offenen Karten wie ihre roten und weißen Vorgänger.
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