Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum neuen Tarif-Angebot der Bahn/Streik/Tarif/GDL
Bielefeld (ots)
Das letzte Angebot der Bahn hatte die Lokführergewerkschaft GDL noch umgehend zurückgewiesen. Über die neue Offerte wollen die Lokführer nun bis zum kommenden Montag nachdenken. So lange wird nicht gestreikt. Das ist für die Reisenden und die Wirtschaft zunächst einmal eine gute Nachricht. Es bleibt abzuwarten, ob nun wirklich ein »deutlich verbessertes Angebot« vorliegt, wie Bahnchef Hartmut Mehdorn gestern verkündete. Doch sowohl Mehdorn wie auch der GDL-Vorsitzende Manfred Schell kann es sich nicht länger leisten, unbewegt stehenzubleiben. Zu groß ist der Druck von außen geworden, und selbst die Bundeskanzlerin kann diesem Treiben nicht mehr stillschweigend zusehen. Dies bedeutet: Die beiden Sturköpfe können gar nicht anders, als in der nächsten Woche wieder Tarifverhandlungen aufzunehmen und diese auch zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Weitere Streiks dürften in der Öffentlichkeit kaum auf Verständnis stoßen. Das sollte Schell nicht vergessen. Doch auch Mehdorn ist dringend anzuraten, nicht mit der Glaubwürdigkeit seines Kontrahenten zu spielen. Angenommen, die Reisenden werden von weiteren Arbeitsniederlegungen verschont, das dicke Ende kommt dennoch: Gestern hieß es, Bahnfahrer müssten mit höheren Preisen rechnen - wegen der Energiekosten. Wetten, dass sie auch für den teuren Tarifabschluss zur Kasse gebeten werden?
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