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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Italien

Bielefeld (ots)

Romano Prodi mit seinem Neun-Parteien-Bündnis
musste scheitern. Es grenzte schon an ein Wunder, dass der bunte 
Haufen 20 Monate in der Regierung durchhielt. Politisch bewegt hat 
die Mitte-Links-Koalition wenig. In den vergangenen Monaten hatte 
Prodi nur noch alle Hände voll damit zu tun, eine 
Vertrauensabstimmung nach den anderen zu überstehen. Nach dem letzten
Erpressungsversuch einer Kleinst-Partei kam folgerichtig das Ende für
das Prodi.
Von der Verärgerung der Italiener über die Prodi-Regierung profitiert
Oppositionschef Silvio Berlusconi, der beflügelt von den Umfragen 
Neuwahlen fordert. Dabei braucht das Land zunächst dringend eine 
Wahlrechtsreform, damit künftig bei schwierigen Regierungsbildungen 
Erpressungsversuche von Zwei-Prozent-Parteien ausgeschlossen sind.
Italien hätte Besseres verdient als eine Neuauflage einer Regierung 
Berlusconi. Ein Mann, der als Ministerpräsident schamlos politische 
und private Interessen vermischte, Gesetze zu seinen Gunsten 
veränderte und während laufender Prozesse gegen ihn Richter und 
Staatsanwälte drangsalierte, hat keinen Neuanfang in einem hohen 
Staatsamt verdient.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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