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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zum voraussichtlichen Start des europäische Weltraumlabors Columbus zur Raumstation ISS:

Bielefeld (ots)

Deutschland hebt ab. Nicht aus Größenwahn,
sondern aus wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Interessen. 
Morgen Abend um 20.45 Uhr deutscher Zeit soll die Raumfähre Atlantis 
mit dem Weltraumlabor Columbus im Gepäck vom kalifornischen 
Weltraumbahnhof in Cape Canaveral aus starten und sich auf den Weg 
zur internationalen Raumstation ISS machen. Columbus, in Bremen 
gebaut und von Deutschland mit 440 Millionen Euro maßgeblich bezahlt,
steht für den neu erwachten Ehrgeiz, die Entdeckung des Weltraums 
nicht nur Amerikanern, Russen, Chinesen, Indern, Franzosen und 
Italienern zu überlassen. Deutsche Wissenschaftler im Kontrollzentrum
in Oberpfaffenhofen werden die Experimente zur Schwerelosigkeit 
leiten.
Andere Nationen haben allesamt ihre Spuren im Universum entweder 
bereits hinterlassen oder bereiten Projekte vor. Deutschland will 
stärker mitmischen, und deshalb gibt die Bundesregierung für 
Raumfahrt fast eine Milliarde Euro im Jahr aus. Dahinter steht die 
Einsicht: Herausragende wissenschaftliche und technische Leistungen 
fördern das Prestige eines Landes und seine wirtschaftliche und 
politische Stellung.
Eigene Projekte machen zudem unabhängig und verschaffen deutschen 
Unternehmen Aufträge. Ein Beispiel sind die Satelliten, die die Erde 
beobachten. Wer keine eigenen Satelliten ins All geschossen hat, muss
Bilder und Daten von anderen kaufen.
Deutschland schickte im Juni 2007 den 130 Millionen Euro teuren 
Satelliten »TerraSAR-X« ins All, 2009 soll ein weiterer Erdbeobachter
namens »TanDem-X« hinzu kommen. Das Weltraumlabor Columbus ist die 
Initialzündung für noch ambitioniertere Weltraumabenteuer made in 
Germany. In fünf Jahren will das Land die Mission Leo starten und 
einen Satelliten zum Mond schicken, der diesen Himmelskörper komplett
und in bislang unerreichter Qualität fotografieren soll.
Außer Erkenntnissen über Aufbau, Alter und Oberfläche des Mondes 
versprechen sich die Wissenschaftler Antworten auf die Frage, ob 
Menschen über längere Zeit auf ihm bleiben können. Nach dem Motto 
»Erst ein Satellit, danach ein Astronaut« ist seitens der 
europäischen Weltraumorganisation Esa 2024 ein bemannter Flug zum 
Mond mit einem Deutschen an Bord geplant. Für den Mars ist ähnliches 
ab 2030 vorgesehen.
Deutschland strebt zum Himmel, aber was haben wir davon, die wir mit 
unserem Geld die Programme finanzieren? Was für den Weltraum 
entwickelt wird, bereichert später das Leben am Boden. Akkubohrer, 
TV-Satelliten, Solarzellen, Spezialschaummatratzen und 
Navigationsgeräte stehen beispielhaft dafür.
 Zu den alltagstauglichen Erfindungen kommt das Prestige. Astronaut 
Hans Schlegel, der mit der Atlantis heute zur ISS starten wird, 
betonte gerade erst, dass er von außerirdischem Leben felsenfest 
überzeugt sei. Würde die Menschheit dank der Technik aus Deutschland 
darauf stoßen, dann hätten wir allen Grund, stolz auf dieses Land zu 
sein.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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