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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Todesstrafe/China

Bielefeld (ots)

»Strikter, vorsichtiger und unparteiischer« wird
die Todesstrafe in China seit der Gesetzesänderung 2007 vollstreckt: 
Ein Oberster Richter meldete gestern vor dem Volkskongress Vollzug. 
Eine solche »Erfolgs«-Bilanz ist zynisch, Menschen verachtend und 
verräterisch.
Der Umkehrschluss beinhaltet allerdings auch ein erstaunliches 
Eingeständnis: Locker, unvorsichtig und parteiisch wurde zuvor also 
exekutiert.
Die neue Praxis zentralstaatlicher Überprüfung aller Todesurteile aus
den Provinzen habe, so die Aussage einer Richterin Ende vergangenen 
Jahres, zur Aufhebung von 15 Prozent aller Hinrichtungsbeschlüsse 
geführt. Auch diese - mit aller Vorsicht zu bewertende - Information 
weist auf eine gewisse Bewegung, womöglich sogar Einsicht seitens der
kommunistischen Führung hin.
Könnte es sein, dass der internationale Druck im olympischen Jahr 
Früchte trägt? Mag Peking erkannt haben, dass schöner Schein nichts 
nutzt, wenn man die Menschen und ihre Rechte mit Füßen tritt? Die 
Antwort lautet - mit Einschränkungen: Ja. 15 Prozent weniger 
Exekutionen können 150 bis 1200 kleine Siege der Menschlichkeit 
bedeuten.
Auf keinen Fall aber darf mit der Schlussfeier der Olympischen Spiele
in Peking das Pendel wieder zurückschwingen. Die Weltöffentlichkeit 
hat es mit in der Hand. Sie muss ihre kritische Aufmerksamkeit 
gegenüber China - über Olympia hinaus - hoch halten.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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