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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Kinderbetreuung

Bielefeld (ots)

Brauchen wir wirklich so viele neue
Krippenplätze? Für maßlos überzogen hielten Kritiker von 
Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) das Ziel, die Zahl der 
Betreuungsplätze für Jungen und Mädchen unter drei Jahren bis zum 
Jahr 2013 bundesweit auf 750 000 zu verdreifachen.
Die Standardfrage der Kritiker ist mit der jüngsten Statistik aus 
Nordrhein-Westfalen endgütlig beantwortet:. Fast viermal so viele 
Eltern wie vom Landesministerium erwartet haben die maximale 
Betreuungszeit von 45 Stunden pro Woche für Kleinkinder gewählt, auch
bei den Drei- bis Sechsjährigen gehen die Betreuungswünsche weit über
die amtlichen Erwartungen hinaus.
Es mag ja sein, dass NRW-Familienminister Armin Laschet Recht hat und
viele Eltern die längeren Betreuungszeiten rein vorsorglich 
angemeldet haben, um auf der sicheren Seite zu sein. Das aber wäre 
nur ein weiterer Beweis dafür, dass auf die Bedürfnisse der Eltern 
bei der Kinderbetreuung bislang nicht genug Rücksicht genommen wurde.
Kindergärten müssen in Zukunft also noch flexibler werden. Zugleich 
sollen sie immer mehr leisten: Sprachförderung, Integration, 
vorschulische Bildung.
Wer so viel verlangt, muss auch mehr geben. An gesellschaftlicher 
Wertschätzung. Und an Geld. Die eine Milliarde Euro, die das Land in 
diesem Jahr für die Kinderbetreuung ausgibt, wird da auf Dauer nicht 
ausreichen. Andreas Kolesch

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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