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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das Westfaleb-Blatt (Bielefeld) schreibt zum Inzest-Verbrechen von Amstetten:

Bielefeld (ots)

Wie soll man es nennen, was da ein nach außen
ganz normaler, integrierter Bürger einer Kleinstadt seiner Tochter 
über drei Jahrzehnte und später seinen mit ihr gezeugten 
Kinder-Enkeln über deren ganzes Leben angetan hat?
Inzest, Vergewaltigung, Freiheitsberaubung - alles trifft zu. Aber 
nicht eines davon und auch nicht alles zusammen kann ansatzweise 
beschreiben, was die 42-Jährige, die 24 Jahre isoliert im 
fensterlosen Kellerverlies saß und nach Stand der Ermittlungen zuvor 
schon sieben Jahre vom Vater vergewaltigt worden war, und was die mit
ihr lebendig eingemauerten Kinder ertragen mussten. Dieser Mann hat 
Menschen seines Blutes auf nicht vorstellbare Weise das Leben 
gestohlen. Er hat ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen, 
wie man es nicht für denkbar hielt. Im Keller seines Hauses hinter 
Beton und unter Kunstlicht eine Wirklichkeit geschaffen, die jedes 
Horror-Szenario in Buch, Film, Fantasie sprengt.
Wer meinte, jede Form menschlicher Monströsität sei inzwischen 
beschrieben worden, muss schockiert erkennen: Die Spirale kennt kein 
Ende. Und bleibt mit dieser Erkenntnis allein. Denn eine Erklärung 
für ein Verbrechen wie das von Amstetten kann es nicht geben.
 Kann einer, der so handelt, normal sein? Hat das Umfeld des 
73-Jährigen, der inzwischen alles zugab, wirklich nichts bemerkt?
 Die Ermittlungen stehen am Anfang. Was immer sie noch bringen - es 
kann nur Unfassbares sein.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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