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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Olympia/Fackellauf/Mount Everest

Bielefeld (ots)

»Lang lebe Tibet« und »lang lebe China«:
nirgendwo im Riesenreich der aufgehenden Sonne dürfen diese beiden 
Parolen nebeneinander gestellt werden. Nur auf dem 8848 Meter hohen 
Gipfel des Mount Everest war das gestern für sechs Minuten anders. 
Die Tibeterin Ciren Wangmu hielt die Flamme vor eine Kamera, die das 
Bild ins weltweite TV-Netz speiste. Milliarden haben die Szene 
verfolgt.
Der spektakuläre »Lauf« mit dem olympischen Feuer auf das Dach der 
Welt war zweifellos ein Propaganda-Coup, und doch dürfte er selbst 
die Kritiker ein wenig besänftigt haben. Die auf Form und Würde 
bedachten Olympia-Gewaltigen in Peking hatten dazugelernt. Mehr 
Tibeter als Han-Chinesen wurden auf die letzte Etappe geschickt. Auch
blieben offenbar unschöne Einschüchterungen in Lhasa und in anderen 
Landesteilen aus. Zumindest auf geografisch höchster Ebene herrschte 
Harmonie vor. Die Mühen der Ebene, keine Frage, sind größer. Immerhin
wird der Dialog mit den Vertretern des Dalai Lama fortgesetzt.
Die Hoffnung auf friedvolle Spiele, vor allem aber das Interesse der 
Welt an Chinas Umgang mit den Menschenrechten, könnte sich auf das 
Denken und Handeln der Zentralregierung auswirken.
 Weder von einer Regierung noch vom IOC lässt sich die Volksrepublik 
China in eine bestimmte Richtung drängen. Man kann nur versuchen, 
Peking ein wenig zu locken.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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