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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Suspendierung vom Prof. Christoph Broelschs

Bielefeld (ots)

Ausgerechnet Forschungsminister Andreas
Pinkwart! Der FDP-Mann war der erste, der im Mai vergangenen Jahres 
die Suspendierung Prof. Christoph Broelschs gefordert hatte, weil die
Staatsanwaltschaft gegen den Chirurgen ermittelte. Erst hatte sich 
die Uni Essen gewehrt, weil sie Krankenversorgung und Forschung 
beeinträchtigt sah, doch fünf Monate später war davon keine Rede 
mehr: Broelsch wurde suspendiert, er darf bis heute nicht operieren.
 Auf der Strecke bleiben die Patienten. Die Frage, ob es zutrifft, 
dass es seit Broelschs Suspendierung keine 
Lebend-Lebertransplantationen mehr in Essen gegeben hat, ließ das 
NRW-Wissenschaftsministerium gestern unbeantwortet. Kein Wunder, denn
die Ärzte aus Broelschs Team sind abgewandert, er selbst soll 
Angebote aus den USA haben.
Zur Klarstellung: Broelsch werden keine Kunstfehler vorgeworfen, 
weswegen die Suspendierung des Chirurgen auch schwerlich dem Schutz 
von Patienten dienen kann. Dass ausgerechnet der 
Wissenschaftsminister diese Koryphäe kaltstellen lässt, trägt nicht 
dazu bei, Top-Akademiker ins angebliche Forschungsland 
Nordrhein-Westfalen zu locken.
NRW kann es sich nicht erlauben, internationale Spitzenmediziner zu 
vergraulen. Denn die stehen hier nicht gerade Schlange, wie die 
quälende, seit Jahren dauernde Suche nach einem adäquaten Nachfolger 
für Prof. Reiner Körfer am NRW-Herzzentrum in Bad Oeynhausen zeigt.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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