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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Aktionsprogramm der Bundesregierung gegen Übergewicht

Bielefeld (ots)

Das riecht nach einer Alibi-Veranstaltung. Nur
mit Appellen möchte die Bundesregierung unsere Ernährung verändern, 
Deutschland »in Form« bringen. Klare Vorgaben wie ein 
Süßigkeiten-Werbeverbot für Kinder und die eindeutige Kennzeichnung 
von Dickmachern vermeidet die große Koalition. Sie will sich nicht 
mit der Wirtschaft anlegen.
Mit Appellen wie »Esst mehr Obst« ist das so eine Sache. Oft genug 
verhallen sie ungehört. Die Bundesregierung gibt die Verantwortung 
für das Problem, dass 70 Milliarden Euro im Gesundheitswesen aufgrund
falscher Ernährung und Bewegungsmangel ausgegeben werden müssen, nach
unten weiter. An die Schulen und Sportvereine. Die sollen die 
Deutschen zu mehr Sport und ausgewogener Ernährung anhalten.
Aber so einfach ist das nicht. Die Kosten für Benzin, Strom, Gas und 
Lebensmittel steigen. Die sozial schwachen Haushalte werden noch 
häufiger in den Discountern Fertiggerichte einkaufen. Die Nachfrage 
nach Bio-Produkten steigt zwar, sie kauft aber nur jeder Dritte, 
ergab eine Befragung der Marktforscher von AC Nielsen. Der Nationale 
Aktionsplan ist nur ein Signal. Die Bundesregierung will uns sagen: 
Wir haben das Problem Fehlernährung erkannt und geben 30 Millionen 
Euro für Aufklärungskampagnen. Das ist besser als nichts, aber nicht 
genug. Ein Süßigkeiten-Werbeverbot im Fernsehen vor 20 Uhr muss her, 
dicke Kinder sind oft auch dicke Erwachsene.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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