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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Beginn der Gerichtsverhandlung im Fall Emig

Bielefeld (ots)

Es sind Fälle wie der des Sportmoderators und
Radsport-Experten Jürgen Emig, mit denen das gebührenfinanzierte 
Fernsehen seine Glaubwürdigkeit immer wieder aufs Spiel setzt. Wozu 
regelmäßig an die GEZ zahlen, wenn die Öffentlich-Rechtlichen 
nebenbei für Schleichwerbung ganz ordentlich kassieren?
Dass sich der Sportchef des Hessischen Rundfunks unerlaubterweise 
selbst bedient hat, weiß er mittlerweile wahrscheinlich selbst. 
Moralische Skrupel kannte Emig allerdings nicht, als er einen Teil 
des Geldes, das Sportveranstalter für Übertragungen zahlen mussten, 
in die eigene Kasse umleitete. Sein Sendungsbewusstsein war in erster
Linie von der Gier nach Geld und noch mehr Geld geleitet. Deshalb 
steht er zu Recht nicht mehr vor der Kamera, sondern vor Gericht.
Allzu schwer hat man es ihm aber offenbar nicht gemacht, sich 
innerhalb des Fernsehsystems zu bedienen. Und ganz genau hingeschaut 
hat anscheinend auch niemand, als der Sportchef bei der Vermarktung 
selbst die Regie übernahm. Insofern könnte es strafrechtlich 
interessant sein, wieviel Emigs Vorgesetzte von dessen Werben in 
eigener Sache eigentlich wussten.
Und noch eine Frage stellt sich bei der »Causa Emig«: Warum müssen 
kleine Sportarten überhaupt für eine Übertragung im 
öffentlich-rechtlichen Fernsehen bezahlen? Eigentlich lautet der 
Auftrag doch, die Grundversorgung mit Informationen zu sichern - 
oder?

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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