Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:
Bielefeld (ots)
Das ist eine besonders bittere Pille, die der Radsport in Deutschland da schlucken muss. Ausgerechnet jenes Team in Deutschland, das am meisten in eine neue Glaubwürdigkeit des Radsports investiert, findet keinen neuen Sponsor, muss den Rennbetrieb einstellen. Natürlich ist es verständlich, dass die Geldgeber nicht gerade Schlange stehen beim immer noch zu unsauberen Sport. Doch es bleibt die hässliche Ironie der Geschichte: In der Blütezeit der radelnden Arzneimittelschränke war das ganz anders, da flossen die Millionen in die Taschen von Helden, die keine waren. Doch ein Übermaß an Mitleid muss man nicht haben. Zu lange hat man im Radsport das Offensichtliche ignoriert, zu lange hat man nicht reagiert. Nicht die Teams, nicht die Veranstalter, nicht die nationalen und internationalen Verbände. Dafür muss jetzt nicht nur das Team Gerolsteiner bitter bezahlen. Sicher richtig ist aber auch, dass sich der Radsport mehr als andere Sportarten um Sauberkeit bemüht. Er war - neben anderen - allerdings auch besonders chemieverseucht. Doch es wäre wünschenswert, wenn sich nicht noch häufiger das Sprichwort bewahrheiten würde: Der Ehrliche ist der Dumme.
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