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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Lohnforderungen der IG Metall

Bielefeld (ots)

An der Tankstelle, im Supermarkt: Überall
steigen die Preise. Sollen ausgerechnet die Gewerkschaften bei ihren 
Lohnforderungen Zurückhaltung üben?
Gäbe es keinen Abschwung der Konjunktur und keine internationale 
Finanzkrise, könnte die IG Metall auf Verständnis für die verlangte 
achtprozentige Einkommenssteigerung hoffen. Doch Tarifverhandlungen 
werden weder in einer eigenständigen Welt noch allein auf Basis einer
guten Entwicklung in der Vergangenheit geführt. Der Beschluss der IG 
Metall ist in keiner Weise mehr mit der Realität verschweißt.
Als Folge der Finanzkrise verschieben Firmen weltweit ihre 
Investitionen. Da ist es relativ belanglos, ob sie dies aus Sorge um 
die Konjunktur oder wegen fehlender Kreditmittel tun. Die Folge für 
die Maschinenbauer, Stahlerzeuger und anderen Hersteller von 
Investitionsgütern ist die gleiche: Das Auftragsbuch dünnt immer mehr
aus.
Das gilt auch für die private Seite. Die allgemeine Verunsicherung 
führt auch dort zur Zurückhaltung beim Kauf eines neuen Autos, einer 
Waschmaschine oder einer Wohnungseinrichtung. Einige Euro mehr in der
Lohntüte werden das nicht ändern; sie gefährden aber die 
Wettbewerbsfähigkeit der Industrie.
Ein voller Schluck aus der Lohnpulle sorgt nur kurzzeitig für gute 
Stimmung bei den Arbeitnehmern. Der anschließende Kater jedoch ist 
sehr schmerzhaft und dauert auch viel länger.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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