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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:

Bielefeld (ots)

Muss das Kind eigentlich immer erst in den
Brunnen gefallen sein? Nachdem schon vor zwei Jahren 17 Millionen 
Kundendaten der Telekom-Tochter T-Mobile verschwunden waren, richtet 
der Konzern erst jetzt ein Vorstandsressort Datenschutz ein. Das ist 
ein Fortschritt, aber er kommt reichlich spät.
Dabei ist der Umgang mit Daten für ein Telekommunikationsunternehmen 
das Wichtigste überhaupt. Vergleichbar mit dem sorgsamen Umgang mit 
Medikamenten im Krankenhaus. In beiden Fällen geht es um Vertrauen: 
der Kunden zur Telekom und der Patienten zu Ärzten und Schwestern.
Die Telekom ist aber erst nach dem Gau aufgewacht und ruft neben dem 
Vorstandsressort einen Datenschutzrat ins Leben. Beide sollen weitere
Pannen verhindern. Die kann sich Konzernchef René Obermann auch gar 
nicht mehr erlauben, sonst ist er auf seinem Posten nicht mehr zu 
halten.
Der selbsternannte Aufklärer steht unter einem ungeheuren Druck. Nach
der Bespitzelung von Aufsichtsräten und Journalisten ist der Ruf des 
Unternehmens schwer angeschlagen. Und deshalb darf die Entscheidung 
vom Freitag nicht nur eine symbolische Geste sein. Sie muss wirken.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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