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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (bielefeld) kommentiert:

Bielefeld (ots)

Seit 19 Monaten steht der 18-jährige Marco Weiss
in der Öffentlichkeit. Heute erscheint ein Buch des Schülers aus dem 
niedersächsischen Uelzen. Darin berichtet er über seine Haft in der 
Türkei. Schadet er sich damit selbst? Jetzt, wo das Verfahren gegen 
ihn auf April kommenden Jahres vertagt wurde? Einer seiner Anwälte 
sagt »Ja« und hat sein Mandat niedergelegt.
 Dabei kann man Marco gut verstehen. Ob schuldig oder nicht schuldig 
- bis jetzt muss sich der Schüler wie in einem Albtraum fühlen oder 
einem schlechten Film. Monate lang konnte er sich nicht wirklich 
erklären, die Kommunikation musste er seinen Anwälten und seinen 
schockierten Eltern überlassen. Marco möchte sich vermutlich mit 
seinem Buch Gehör verschaffen. Gehör, das er verdient hat, auch wenn 
er nach Ansicht seiner Anwälte seine Stimme  zum falschen Zeitpunkt 
erhebt. Er wolle mit seiner Geschichte um sein Ansehen kämpfen, hat 
Marco gesagt. Und er will nicht nur sich Gehör verschaffen, sondern 
auch für seinen an Leukämie erkrankten Vater kämpfen. Marco hat die 
Menschen dazu aufgerufen, sich in die Knochenmarkspenderdatei 
aufnehmen zu lassen. Jetzt lastet auf ihm nicht nur das schwebende 
Verfahren, sondern auch die Sorge um kranken seinen Vater.
Das sollte man bei aller Kritik am Zeitpunkt der Buchveröffentlichung
bedenken - unabhängig davon, ob Marco schuldig ist oder nicht.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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