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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:

Bielefeld (ots)

Die Commerzbank hat aus der Not eine Tugend
gemacht. Selbst von der Finanzmarktkrise gebeutelt, hat sie die noch 
stärker angeschlagene Dresdner Bank schneller übernommen als geplant 
und dabei viel Geld gespart. Satte 4,7 Milliarden Euro. Die Allianz, 
bisheriger Besitzer der Dresdner Bank, willigte ein, weil sie so den 
Verlustbringer schneller loswerden kann. Für sie ist ein Ende mit 
Schrecken besser, als weitere sechs Monate einen Klotz am Bein zu 
haben.
Commerzbank-Chef Martin Blessing hat den einstigen Konkurrenten zum 
Schnäppchenpreis übernommen und den Einfluss der Allianz auf 18,4 
Prozent heruntergedrückt. Gratulation zu diesem Coup! Trotzdem ist 
dieses Finanzschach nicht ohne faden Beigeschmack. Anfang November 
besorgte sich die Commerzbank aus dem Rettungsfonds des Staates 8,2 
Milliarden Euro. Dieses Geld, eigentlich dazu gedacht, die Risse 
durch die Finanzmarktkrise im eigenen Haus zu kitten, floss offenbar 
in die Kriegskasse. Gewollt oder ungewollt hat der Staat somit die 
Commerzbank so flüssig gemacht, dass die schnellere Übernahme der 
Dresdner Bank bewerkstelligt werden konnte. Da liegt der Verdacht 
nahe, dass die Commerzbank genau dies geplant hatte.
Aber böse ist ihr trotzdem niemand. Commerzbank, Allianz und die 
Aktionäre, sie alle profitieren von der unvermeidlichen 
Bankenhochzeit. Jetzt eben noch etwas schneller.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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