Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zum Start des Weihnachtsgeschäftes im Einzelhandel:
Bielefeld (ots)
Heller die Kassen nie klinge(l)n als zur Vorweihnachtszeit - sagt der Volksmund in wohlmeinender Abwandlung eines bekannten Advents- und Weihnachtsliedes. Darin äußert sich seitens der Wirtschaft, die letztlich wir alle sind, ob werktätig oder konsumierend, das Hoffen auf ein möglichst ertragreiches Verkaufs- und Geschenkegeschäft; auf einen Umsatzschub, der ein durchwachsenes Jahr doch noch in einem freundlicheren Licht erscheinen lassen würde. Diese Hoffnung ist genauso legitim wie die Kritik an listig ausgedachten oder nur noch peinlich-dreisten Auswüchsen. Man sollte seinen ganzen Weltschmerz nicht alle Jahre wieder an der antikapitalistischen Alt-Kampfparole vom »Konsumterror« abarbeiten. Und schon gar nicht an der unübertrefflichen Grundordnung der freien und sozialen Marktwirtschaft, des Urquells des Wohlstandes von Milliarden Menschen in allen Erdteilen. Denn bekanntlich hat sich nicht etwa die Marktwirtschaft, sondern der Sozialismus als der übelste Armuts- und Elendserzeuger der Weltgeschichte erwiesen - und als Ausgeburt der Menschenverachtung. Es mutet daher pervers an, dass dessen ungeachtet die politische Linke gerade auch hier in Deutschland bis heute unverdrossen sozialistisches Gedankengut feilbietet und kräftig Stimmen und Parlamentssitze sammelt. Allein aus der dramatischen aktuellen Welt-Finanzkrise erklären sich ihre Erfolge sicher nicht. Der Wunsch, anderen etwas Besonderes zum Geschenk zu machen, und, umgekehrt wiederum, die stille Erwartung, ebenfalls von jemandem beschenkt zu werden - beides trägt wohl jeder Mensch in seinem Innersten mit sich. Und als willkommene Gelegenheit, als außergewöhnlichen Anlass, der alles andere im Jahreslauf überragt, empfinden wir nun einmal das Fest der Weihnacht. Laufen die Zeiten, ob nur »gefühlt« oder beunruhigend real wie gegenwärtig, ins Ungewisse, erweist sich in Umfragen mit verblüffender Regelmäßigkeit immer wieder eines: Gerade dann vertrauen die Menschen zuallererst Institutionen, die sie für besonders verlässlich halten, nämlich der Polizei, den Hochschulen, der klassischen Lokalzeitung und - alle Achtung! - dem örtlichen Fachhandel. Allen Auf- und Abschwüngen der Konjunktur zum Trotz suchen und finden Dorf- und Stadtbewohner nach eigenem Bekunden gerade im ortsansässigen Fachhandel so etwas wie Ankerpunkte. Denn dort erleben sie auf augenscheinlich wohltuende Weise bodenständige Verkäufer und eingehende Beratung, oft sogar durch den Geschäftsinhaber persönlich. Sprich: Verlässlichkeit, Tradition, Standorttreue, Verbundenheit mit der Heimatregion, mit Land und Leuten eben. Dieses kapitale Pfund der wirklich freien und sozialen Marktwirtschaft gilt es mehr denn je sorgsam zu pflegen. Das modische Pauschalkritik-Gerede von der angeblichen »Servicewüste Deutschland« ist ungerecht und destruktiv. Auch zur Advents- und Weihnachtzeit.
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