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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:

Bielefeld (ots)

»Wir fahren auf Sicht« ist derzeit die
beliebteste Antwort, wenn man Unternehmer fragt, wie sie denn auf die
Krisenstimmung reagieren.
Auf Sicht zu fahren, den Fuß nah bei der Bremse, ist nicht nur in der
Krise eine vernünftige Sache. Das Gegenteil wäre, sich blind an das 
Steuerrad zu setzen - mit der Gefahr, in vollem Karacho gegen die 
Wand zu fahren. Einigen Unternehmen, die mitten in der Hochkonjunktur
Insolvenz anmelden mussten, ist genau das passiert.
»Auf Sicht fahren« ist freilich nicht nur ein guter Rat für 
Unternehmer und Autofahrer; auch Konjunkturexperten jeder Couleur 
täten gut daran, ihre Prognosen nicht blindlings aufzusetzen. Die 
jetzige Finanzkrise ist in der Art, wie sie entstand und sich 
ausbreitet, ohne Beispiel. Folglich ist sie in kein Wirtschaftsmodell
eingearbeitet. Die meisten Prognosen sind daher nicht höher 
einzuschätzen als ein Blick in die Glaskugel. Dies gilt vor allem, 
wenn sie vorgeben, über einen längeren Zeitraum als bis Mitte 2009 
vorauszuschauen.
 Das Dumme ist, dass auch unzureichend begründete Prognosen Stimmung 
machen und ihre Wirkung verbreiten. Die »auf Sicht fahren«, passen 
ihr Tempo an. Somit tritt das, womit alle rechnen, am Ende oft genau 
so ein.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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