Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westfalen-Blatt mehr verpassen.

Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Wehrpflicht:

Bielefeld (ots)

Erneut muss das Bundesverfassungsgericht über
die Wehrpflicht entscheiden. Es dürfte den Richtern diesmal schwer 
fallen, durchschlagende Argumente dafür zu finden, dass in 
Deutschland wirklich noch Wehrgerechtigheit herrscht.
Nach bisherigen Maßstäben gilt die als gegeben, solange mindestens 
jeder zweite diensttaugliche junge Mann tatsächlich eingezogen wird. 
Diese Quote wurde zuletzt aber nur noch erreicht, indem mehr junge 
Männer aus gesundheitlichen Gründen ausgemustert wurden. Nach 
Maßstäben des gesunden Menschenverstands ist das ungerecht.
Außerdem dienen schon heute in der Bundeswehr zu mehr als drei 
Vierteln Berufs- und Zeitsoldaten. Als Fundament der deutschen 
Verteidigungsfähigkeit hat die Wehrpflicht also ausgedient.
Aus gesellschaftspolitischer Sicht mag man das bedauern. Denn 
Wehrpflicht ist ein wichtiges Symbol für das Staatsverständnis seiner
Bürger. Ein Staat, der nur noch von den Steuern, aber nicht mehr vom 
unmittelbaren Dienst seiner Bürger lebt, degradiert sich  selbst zum 
bloßen Dienstleister und wird als Sachwalter des Gemeinwesens immer 
weniger wahrgenommen. Das fördert Gleichgültigkeit und 
Anspruchshaltung beim Bürger: Der Staat wird's schon richten - da 
braucht der Einzelne ja nicht mehr mitzutun.
 Wer das nicht will, muss den Begriff der Wehrgerechtigkeit neu 
definieren. Das bedeutet: Zivildienst für alle.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westfalen-Blatt
Weitere Storys: Westfalen-Blatt
  • 25.03.2009 – 19:37

    Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Europapolitik:

    Bielefeld (ots) - Jetzt rächt sich, dass die Europäer mit ihrer neuen Verfassung seit bald zehn Jahren einfach nicht vorankommen. Anfangs wurde nur taktiert, dann blockiert, schließlich stranguliert und jetzt gerät die dringend erforderliche Zustimmung zum Lissabonner Vertrag zur Geisel auf der Prager Burg. Es steht gar nicht gut um die Geschäftsordnung der ...

  • 24.03.2009 – 19:21

    Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Doping-Verdacht im Biathlon:

    Bielefeld (ots) - Nach der Wende hatte man sich das bei den westdeutschen Sportverbänden so schön ausgemalt: Man nehme Athleten und Trainer der Ex-DDR, schaue genauso wenig hin wie im Westen und bald würde Deutschland die führende Weltmacht wenigstens in der Leibesertüchtigung werden. Doch die partielle Blindheit in Sachen Doping und auch Stasiverbindungen ...

  • 24.03.2009 – 19:19

    Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Amoklauf von Winnenden:

    Bielefeld (ots) - Man hätte es ihnen nachgesehen, wenn die Hinterbliebenen von Winnenden in ihrem Schmerz die abstrusesten Forderungen gestellt hätten. Aber das haben sie nicht. In ihrem Offenen Brief an Bundespräsident Horst Köhler artikulieren die Familien fünf erschossener Schüler überraschend sachlich ihre Vorstellungen, wie ein zweites Winnenden ...