Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu jugendlichen Trinkern:
Bielefeld (ots)
Die Kurve weist stetig aufwärts: Immer häufiger müssen Kinder und Jugendliche mit Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt werden - eine ernüchternde Bilanz. Sind alle Präventionsprogramme vergebens, ist »die Jugend« hoffnungslos dem Alkohol verfallen? Die Antwort ist ein klares Nein. Wenn jeder fünfte Jugendliche sich mindestens einmal im Monat schwer betrinkt, dann heißt das im Umkehrschluss, dass vier von fünf Heranwachsenden solche Exzesse eben nicht begehen. Der Anteil der auffälligen jungen Trinker ist dem jüngsten Drogenbericht zufolge sogar geschrumpft. Allerdings legt die Statistik auch nahe, dass in dieser Gruppe immer mehr und immer hemmungsloser getrunken wird. Wie aber soll man dieses jungen Vieltrinkern begegnen? Mehr Testkäufer einsetzen und den Verkauf von Alkohol an Jugendliche schärfer bestrafen? Unsinn: Es wird sich immer ein volljähriger Kumpel finden, der sich ganz legal im Getränkeregal bedienen kann. Wer die Generation Taschengeld trockenlegen will, der muss die Steuern auf Alkohol radikal erhöhen. Das allerdings träfe auch die Erwachsenen - mithin den Großteil der Wählerschaft. Mit der aber wird es sich bei nüchterner Betrachung keine Partei in Deutschland verscherzen wollen.
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