Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Hypo Real Estate
Bielefeld (ots)
»Squeeze out«, also der den Minderheitsaktionären auferlegte Zwangsverkauf ihrer Aktien, ist eine inzwischen auch in Deutschland etablierte Form der Enteignung. Nur profitiert normalerweise nicht der Staat, sondern ein privater Mehrheitsaktionär. Es sieht so aus, als könnte sich die Bundesregierung bei der Hypo Real Estate auf dem Wege über eine Mehrheit auf der Hauptversammlung und einseitige Kapitalerhöhung mit folgendem »Squeeze out« vergleichsweise gut aus der Affäre ziehen. Das böse Wort von der »Zwangsverstaatlichung«, ohnehin angesichts des finanziellen staatlichen Engagements ein ziemlicher Humbug, ließe sich vermeiden. Nicht zu umgehen ist vermutlich die gerichtliche Auseinandersetzung. Es gibt kaum ein »Squeeze out«, das nicht von Kleinaktionären angezweifelt wird. Oft geht es nur ums Abzocken. Ähnlich so beim HRE-Großaktionär J.C. Flowers. Der US-Investor spekuliert offenbar weiterhin auf einen höheren Verkaufspreis - unabhängig vom tatsächlichen Wert und vom bisherigen Engagement des Staates. Den Bürgern darf dies nicht egal sein. Es geht ums Geld der Steuerzahler.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell