Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema US-Bankenanalyse:
Bielefeld (ots)
Wie sich die Zeiten ändern! Vor ein paar Jahren hätten Beamte der Notenbank Fed, die zur Bilanzkontrolle ins Institut kommen, bei keiner US-Bank Stress ausgelöst. Heute heißt eine Analyse ihrer Krisenfestigkeit ganz offiziell »Stresstest«. Und noch etwas hat sich verändert: 2009 verursacht eine Summe von 75 Milliarden US-Dollar, die Washington als neue Kapitalspritze und weitere Stütze für das Finanzsystem zur Verfügung stellen muss, nicht etwa Entsetzen. Im Gegenteil: Die meisten Beobachter sind erleichtert. Sie haben sich inzwischen an ganz andere Beträge gewöhnt und hatten auch dieses Mal mit einem höheren Geldbedarf gerechnet. Unterm Strich überwiegt tatsächlich das Positive. Vor allem die Nachricht, dass einige Institute wie - etwas überraschend - American Express sowie Goldman Sachs und J.P. Morgan Chase kerngesund sind, macht Hoffnung, dass die Genesung des Systems begonnen hat. Gern möchte man dies auch für das deutsche Bankensystem glauben. Die aktuellen Verluste der Commerzbank nähren allerdings die Zweifel. Vielleicht könnte ein Stresstest wie in den USA die Steuerzahler beruhigen.
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