Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zur Entlassung von Trainer Michael Frontzeck beim Bundesligisten Arminia Bielefeld:
Bielefeld (ots)
Arminia Bielefelds Vereinsführung hat einen diskussionswürdigen Zeitpunkt gewählt, um im Kampf um den Klassenerhalt die letzte Patrone abzufeuern. Einen Spieltag vor Schluss ist Trainer Michael Frontzeck entlassen worden. Derselbe Michael Frontzeck, dem der DSC erst im Januar einen neuen Vertrag bis Juni 2010 gab, und zwar für die 1. und 2. Liga! Jetzt, da der Abstieg immer realer wird, hat die Bosse Panik befallen. Und wenn fast nichts mehr geht, dann geht eben der Trainer. So ist das immer, so ist das überall - sie können sich ja nicht selbst entlassen. Dabei werden am Samstag beim Spiel gegen Hannover auf der Tribüne einige genau das fordern: Vorstand raus! Wenn aber alles gut geht und Arminia drin bleibt, können die Entscheidungsträger durchpusten und sich gratulieren. Dem drohenden Vorwurf, untätig zugesehen zu haben, haben sie jetzt schon vorgebeugt. Rette sich, wer kann! Derjenige, der nun für das gute Ende sorgen soll, kann eigentlich nur Detlev Dammeier sein. Der Sportchef wird zu seinem und Arminias Glück gezwungen. Schafft er den Klassenerhalt, darf er weitermachen. Schafft er ihn nicht, muss er womöglich ebenfalls gehen, ist er doch genau so wie der Trainer für das sportliche Konzept und die Zusammenstellung dieser Mannschaft verantwortlich. Frontzeck hinterlässt seinem Nachfolger eine Mannschaft, mit der er in den vergangenen 17 Monaten fast ausschließlich das Nicht-Verlieren geübt hat. Eine Siegermentalität ist der Arminia abhanden gekommen. Gegen Hannover 96 ist der DSC aber gezwungen, auf den Dreier zu gehen. Sonst wäre der siebte Abstieg kaum noch abzuwenden. Rette sich, wer kann!
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