Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Arcandor
Bielefeld (ots)
Keine Staatsbürgschaft, kein Notkredit: Die Tage von Arcandor sind gezählt. Noch gibt es Hoffnung, noch gibt es einen Weg zur Rettung - selbst wenn die Bundesregierung gestern ihre Ablehnung als endgültig bezeichnet hat. Doch so lange Arcandor-Vorstandschef Karl-Gerhard Eick den Antrag auf Insolvenzeröffnung in Essen nicht bei Gericht abgegeben hat, besteht noch die Chance, dass Eigentümer, Banken und die Besitzer der Karstadt-Immobilien ihre Position überdenken. Die Chancen sind jedoch gering. Auch der Vierte im Bund, die Metro AG als Eigentümer der Kaufhof-Kette, fällt vermutlich als Retter aus. Der Karstadt-Konkurrent kann sich ausrechnen, dass er bei einer Insolvenz leichter und billiger an die Kaufhäuser seiner Wahl herankommt. Dass die Karstadt-Mitarbeiter seit Tagen für ihre Arbeitsplätze demonstrieren, ist ehrenwert und verständlich. Doch ihre Proteste richten sich an die falsche Adresse. Es kann nicht Aufgabe des Staates sein, Veränderungen auf den Märkten und Managementfehler mit Steuerzahlergeld auszugleichen. Die Rettung in letzter Minute kann nur aus der Wirtschaft kommen. Oder sie wird nicht kommen.
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