Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Kriminalität:
Bielefeld (ots)
Es ist ein Problem dieser Kriminalitätsstatistik, dass ihre Zahlen dem einen zur Beruhigung dienen können - und dem anderen zur Besorgnis. So erfreulich die leichte Verringerung der Fallzahlen auch ist, so sehr lohnt sich nämlich der Blick auf die Einzelheiten. Bis zur vollmundigen Analyse von Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU), »Deutschland ist ein sicheres Land«, wird es dann schnell ein weiter Weg. Ein Plus von mehr als neun Prozent bei der Körperverletzung auf Deutschlands Straßen, Wegen oder Plätzen dürfte den meisten Menschen sehr nahe gehen. Wesentlich näher womöglich als die auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren gesunkenen Diebstahlswerte. Ein Gefühl von Bedrohung entsteht da, wo Kriminalität sichtbar wird. Deswegen sollte man den Worten des Polizeigewerkschafters Konrad Freiberg größere Bedeutung zumessen. Der berichtet von »voranschreitender Verrohung« etwa bei Großereignissen, Fußballspielen oder Streitereien in Kneipen oder Haushalt. Und wem solche Gewalt in der Nachbarschaft einmal hautnah Angst gemacht hat, den beruhigen kleine statistische Lichtblicke nicht mehr.
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