Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Wirtschaftskrise/Kreditklemme
Bielefeld (ots)
Geld ist auf den ersten Blick ein gutes Ruhekissen. Je mehr Geld, desto höher wird das Kissen. Desto tiefer ist dann auch der Schlaf. Aber Banken, die das billige Geld horten, das die Zentralbank und ihre Anleger ihnen zur Verfügung stellen, gefährden den Aufstieg aus dem tiefen Tal der Konjunktur. Bislang leugnen die Betroffenen hartnäckig, dass sie das Geld zurückhalten. »Es gibt keine Kreditklemme«, heißt es unisono von Seiten der Sparkassen, Genossenschafts- und Privatbanken. Die stur auf einem hohen Niveau verharrenden Kreditzinsen erklären sie damit, dass sie nur ihre Lehren aus der Finanzkrise zögen. Ein fragwürdiges Argument: In der Bibel im Matthäus-Evangelium wird der Knecht, der seine Talente vergräbt statt sie zu investieren, anschließend vom Chef ziemlich abgekanzelt. Andererseits müssen sich aber auch die Unternehmen fragen lassen, ob sie die Banken nicht als einfache Ausrede nehmen. Es gibt Gründe, jetzt vorsichtig zu sein und einen Neubau oder den Kauf einer neuen Maschine zu verschieben. Doch offenbar ist es einfacher, anderen den schwarzen Peter zuzuschieben.
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