Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Tarifabschluss der Paderborner Fluglotsen
Bielefeld (ots)
30 Prozent Gehaltsaufschlag in zwei Stufen in der tiefsten Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit stechen wie ein schmerzhafter Dorn ins Fleisch des OWL-Flughafens in Paderborn. Die übersatte Lohnerhöhung setzt in einer Zeit wachsender Arbeitslosigkeit, in der in Deutschland mehrere hunderttausend Menschen in Kurzarbeit empfindliche Einkommenseinbußen hinnehmen oder um ihren Arbeitsplatz bangen, das falsche Signal. Fluglotsen, die einen verantwortungsvollen Job machen, gehören mit durchschnittlich 5000 Euro Monatseinkommen (demnächst weit mehr als 6000 Euro) nicht zu den Geringverdienern. Hier hat eine kleine Gruppe die Regeln von Angebot und Nachfrage für den eigenen Geldbeutel genutzt. Ohne Kompromissbreitschaft, wie sie sonst in Tarifverhandlungen üblich ist: Das ist ärgerlich - und teuer. Der Flughafen Paderborn/Lippstadt wird von kommunalen Gesellschaftern und der Industrie- und Handelskammer getragen. So trägt der Steuerzahler über die kommunalen Haushalte auch Verluste am Flughafen, sofern sie tatsächlich auflaufen. Der Steuerzahler kann sich kaum wehren. Aber er darf zahlen.
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