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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld9 zur Sarrazin-Affäre

Bielefeld (ots)

In der Affäre um Thilo Sarrazin geht es längst
nicht mehr nur um abfällige Äußerungen über Ausländer. Der 
Bundesbank-Präsident Axel Weber, der als unbestrittener Fachmann 
gilt, muss sich im Vorstand mit immer mehr Nichtfachleuten 
herumschlagen. Das hat die Politik zu verantworten, denn die 
Besetzung der Vorstandsposten wird vom Bundesrat bestimmt.
So konnte sich der Bundesbankchef nicht gegen die Berufung Sarrazins 
in den Vorstand wehren, den er wegen dessen bisweilen provokanten 
Auftretens abgelehnt hatte. Doch das Vorschlagsrecht für den 
Vorstandsposten stand den Ländern Berlin und Brandenburg zu, und der 
Bundesrat stimmte dem Vorschlag zu. Trotz des Konflikts zwischen 
Weber und Sarrazin verhält sich die SPD ruhig. Verständlich, denn 
beide sind mit einem SPD-Ticket in ihre Ämter gekommen. Angesichts 
der neuen Regierungskonstellationen in Bund und Ländern wird die SPD 
so schnell keine Bundesbank-Posten mehr vergeben. Union und FDP 
werden Ansprüche stellen. Vielleicht ist jetzt aber die Chance 
gegeben, das Berufungsverfahren so zu ändern, dass die Bundesbank das
Ansehen zurückgewinnt, das sie durch die Sarrazin-Affäre verloren 
hat.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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