Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Zivildienst:
Bielefeld (ots)
Der Abschied vom Zivildienstleistenden hatte schon vorm schwarz-gelben Wahlsieg begonnen. Träger mit Weitsicht planten längst nicht mehr mit den immer kürzer anwesenden jungen Männern. Der Trend zum Minidienst war zu deutlich gewesen, als dass etwa Rettungssanitäter-Zivis mit ihrer ebenso anspruchsvollen wie zeitintensiven Ausbildung noch ein Zukunftsmodell gewesen wären. Träger von Zivildienststellen setzen deshalb nicht erst seit gestern auf den Ersatz durch Interessenten für ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ). Viele sind damit auch gar nicht so unglücklich: Sie preisen vielmehr die größere Flexibilität dieser Beschäftigungsform, loben das Engagement der FSJler und nehmen die moderaten Mehrkosten aufgrund geringerer Bezuschussung klaglos in Kauf. Deswegen ist die mancherorts geäußerte Aufregung bei genauerem Hinsehen etwas übertrieben. Gleichwohl sollte der Bund für die Zeit nach dem absehbaren Ende des Zivildienstes Vorkehrungen treffen und das FSJ zur echten Alternative ausbauen. Warum sollten sich Jugendliche nicht für eine sinnvolle, persönlichkeitsbildende Tätigkeit begeistern lassen?
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell