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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Afghanistan:

Bielefeld (ots)

Afghanistans Präsident Hamid Karsai hat durch
Wahlbetrug sein Amt behalten. Die Opiumproduktion boomt, der Aufbau 
eigener Militärs kommt dagegen nicht voran und das Land erstickt in 
Korruption.
Es gab gestern reichlich Gründe, der Vereidigung Karsais 
fernzubleiben. Das Gegenteil war der Fall. Und das hat Gründe. 40 
Staaten haben nach 2001 Soldaten und Zivilisten zum Wiederaufbau 
entsandt. Gestern dürften sie ihre Glückwünsche mit deutlichen 
Ermahnungen verbunden haben. Neben aller diplomatischen Höflichkeit 
wurde der Einstieg in den Ausstieg signalisiert. Karsai hat 
begriffen. Er bittet, einen Zeitraum von fünf Jahren zur Übergabe ins
Auge zu fassen. Nicht nur die USA wollen vorher schon große 
Truppenteile abziehen.
Weniger entscheidend ist, ob es zur großen Volksversammlung kommt 
oder nicht. Solange die Taliban nicht daran teilnehmen, ist sie nicht
repräsentativ. Die Radikal-Islamisten wollen ohnehin die volle Macht 
für ihr Kalifat und Karsai samt Drogen-Mafia liquidieren. Deshalb 
stehen Präsident und Geschäftemacher in Kabul unter enormem Druck - 
und die mächtigen Regionalfürsten auch.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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