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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Kita-Streit

Bielefeld (ots)

Einem nackten Mann kann man nicht in die Tasche
greifen. Diese Volksweisheit gilt auch für die finanziell 
ausgebluteten Kommunen. Die Bundeszuschüsse für den angestrebten 
Ausbau der Kleinkinderbetreuung mögen noch so üppig sein - wenn in 
der Rathauskasse Ebbe ist, können die Kommunen den ihnen zugemessenen
Eigenanteil nicht mehr aufbringen.
Dabei weiß ja niemand, wie viele Eltern ihre Kleinkinder vom Jahr 
2013 an tatsächlich in eine Krippe schicken wollen. Ein Drittel, 
behauptet das Familienministerium. Zwei Drittel, kontert der Städte- 
und Gemeindebund mit Verweis auf eine neuere Umfrage. Falsch liegen 
könnten sie beide.
Es ist gut und richtig, den Ausbau der Kinderbetreuung als 
politisches Ziel zu formulieren. Ein einklagbarer Rechtsanspruch auf 
einen Kita-Platz aber ist reine Augenwischerei: Sollte es tatsächlich
den vom Städte- und Gemeindebund vorhergesagten Ansturm auf die 
Krippen geben, wäre die Garantie wertlos. Gegensteuern könnten die 
Kommunen nur über abschreckend hohe Kita-Gebühren. Damit aber wäre 
allen Eltern ein Bärendienst erwiesen.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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