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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Autojahr 2010

Bielefeld (ots)

Dass es ein schwieriges Autojahr wird, daran
gibt es keine Zweifel. Wie heftig sich aber die Auswirkungen von 
Wirtschaftskrise und Abwrackprämie in 2010 bemerkbar machen, darüber 
wird kräftig spekuliert. Von 2,7 bis 3,3 Millionen verkaufte Pkw 
reichen die Prognosen. In Spitzenzeiten, 1991, kurz nach der Wende, 
waren es schon einmal 4,1 Millionen, im vergangenen Jahr, eben 
aufgrund der Verschrottungszahlung für Altautos, 3,81 Millionen 
Fahrzeuge.
Auf der derzeit laufenden Motorshow in Detroit, einstmals 
richtungweisende Auftaktmesse der Branche, herrscht vor allem bei den
deutschen Herstellern eine vorsichtig optimistische Stimmung. Anlass 
dazu sind die Verkäufe und Auftragseingänge der vergangenen Monate in
2009. Audi, BMW, Mercedes und auch Volkswagen, alles Marken, die 
weltweit ihre Modelle vermarkten, spüren Aufwind. Der kommt natürlich
in erster Linie aus dem extrem wachsenden Markt in China. Aber auch 
in Russland und nicht zuletzt Amerika scheint es wieder aufwärts zu 
gehen.
In den USA ist das aber auch dringend notwendig. Hier gingen die 
Verkaufszahlen für Pkw in den vergangenen zwei Jahren um 5,7 
Millionen Einheiten auf nur noch 10,3 Millionen zurück. Das ist in 
etwa so, als würde in Deutschland eineinhalb Jahre lang nicht ein 
Auto verkauft.
Vom Wachstum in 2010 auf vorhergesagte 11,5 Millionen Fahrzeuge 
wollen die deutschen Hersteller einen möglichst großen Anteil 
abschöpfen. Die Chancen dafür stehen gar nicht mal schlecht. Die 
amerikanischen Autobauer tun sich nach wie vor überaus schwer, 
verbrauchsarme und dennoch attraktive Modelle zu konstruieren.
Anders die Angebote aus Deutschland. Hier wird seit Jahren 
erfolgreich auf Verbrauchsreduzierung bei herkömmlichen Benzin- und 
Dieselmotoren hingearbeitet. Das kommt bei den Amerikanern inzwischen
gut an. Schließlich lassen die Treibstoffpreise dort so manches Loch 
in den ohnehin knappen Kassen der Privathaushalte noch größer werden.
Selbst der einstmals verpönte Diesel verkauft sich zur Freude der 
deutschen Hersteller mancherorts ordentlich.
Wenn jetzt nach Mercedes und BMW mit VW der dritte Autobauer aus 
Deutschland eine eigene Produktionsstätte in den USA errichtet, kommt
auch der bekanntermaßen weit verbreitete Patriotismus zu seinem 
Recht. Ingenieurskunst aus Good Old Germany umgesetzt mit heimischen 
Arbeitskräften - mehr kann man kaum verlangen. Oder doch?
Aus amerikanischer Sicht sicherlich. Denn die einstmals drei Großen 
Namen Chrysler, Ford und General Motors sind nur noch ein Schatten 
ihrer selbst. Chrysler siecht dahin, Ford hält sich vor allem auch 
mit dem Pickup F100 - das meistverkaufte Auto der Welt - über Wasser.
Und General Motors greift vor allem auf Insignia und Astra zurück. 
Das allerdings sind Produkte der deutschen Tochter Opel.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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