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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Bankdaten-Entscheidung des Europa-Parlaments:

Bielefeld (ots)

Lange durften die Mitglieder des
Europa-Parlaments beraten und abstimmen. Nur ihre Macht war 
beschnitten. Mit dem Vertrag von Lissabon kann das EU-Parlament nicht
nur den Mund spitzen, sondern auch pfeifen. Gestern war das zum 
ersten Mal zu hören.
Millionen von Daten europäischer Bankkunden gehen nicht mehr 
automatisch an US-Behörden, die im Namen der Terrorfahndung bisher in
Zugriff auf Kontenbewegungen hatten. Noch im Dezember hatte die 
EU-Kommission schnell ein vorläufiges Abkommen mit den USA 
geschlossen, bevor das Parlament gefragt werden musste. Das wollte 
sich das Parlament nicht gefallen lassen. Dennoch wird es 2010 einen 
neuen Vertrag geben, der Einwände der Datenschützer und der 
Abgeordneten berücksichtigt. Den Beifall können sich die Linken 
übrigens sparen. Sie hatten gegen den Lissabon-Vertrag, der dem 
Parlament erst die Macht zum Einspruch gibt, geklagt. Niemand muss 
aber fürchten, durch den Einspruch aus Brüssel werde die Jagd nach 
Terroristen gestoppt. Wenn US-Fahnder Informationen benötigen, werden
sie sich diese besorgen - ob mit oder ohne Abkommen.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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