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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Mindestlohn im Handel

Bielefeld (ots)

Keine Frage, derzeit kann der Handelsriese Lidl
positive Schlagzeilen gebrauchen. Bakterienverseuchter Käse aus 
Österreich hat Deutschlands zweitgrößtem Discounter einen schweren 
Schlag versetzt.
Da mag man darüber sinnieren, ob die Forderung nach einem Mindestlohn
im Handel nur eine Charme-Offensive oder ein ernst gemeinter Beitrag 
zur heiß gelaufenen Sozialdebatte ist. Richtig ist der Vorstoß 
allemal. Denn von Dumpinglöhnen, wie sie andere Branchenriesen 
zahlen, kann niemand leben.
Wenn also Arbeitgeber und Gewerkschaft einen allgemeinverbindlichen 
Tarifvertrag hinbekommen, dann wäre das ein nicht zu überhörendes 
Signal. Schließlich wäre der Handel nach dem Bau, den 
Gebäudereinigern und der Abfallwirtschaft der bislang größte 
Wirtschaftszweig mit einer solchen Vereinbarung.
 Wenn dann noch der Gesetzgeber das Schlupfloch Zeitarbeit als 
Möglichkeit, tarifliche Vereinbarungen zu umgehen, stopft, würde sich
die Debatte um einen gesetzlichen Mindestlohn ein großes Stück weit 
erübrigen. Und vielleicht ist es genau das, was der aktuelle Vorstoß 
zur Lohndebatte im Handel bezwecken soll.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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