Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld): Offener Brief an den Bayer-Chef Marijn Dekkers
Bielefeld (ots)
Sehr geehrter Herr Dr. Dekkers,
da muss Bayer ganz schön viele Aspirin verkaufen, um die Kopfschmerzen, die Sie mit Ihrer Ankündigung ausgelöst haben, wenigstens etwas zu lindern. 4500 Stellen sollen weg, davon 1700 in Deutschland. Und stattdessen gibt es neue Jobs in Schwellenländern. Die Subventionen nimmt man dabei sicher gerne mit. . . Wenn es noch eines Programms bedurft hätte, um die gute Stimmung in Deutschland kaputt zu machen: Sie liefern es. Eigentlich ist Bayer ganz gut durch die Krise gekommen. Öffentliche Hilfe hat der deutschen Industrie geholfen, die Auftragseinbrüche durch Kurzarbeit zu überbrücken. Und nun? Sicher ist Wirtschaft nicht der richtige Ort, um Dankbarkeit zu erwarten. Aber wer Engagement von seinen Arbeitnehmern fordert, muss Ihnen auch ein Mindestmaß an Fairness entgegenbringen. In mittelständischen Familienunternehmen ist das tägliche Praxis. Meine Mutter hat mal gesagt: Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es wieder heraus. Sie sind von Geburt Holländer. Sicher gibt es in Ihrem Land ein ähnliches Sprichwort.
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