Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Lebensmittelvernichtung:
Bielefeld (ots)
Niemand wirft gerne Essbares weg. Dennoch wandern bei uns jährlich Millionen Tonnen Lebensmittel in den Müll. Ein Skandal. Dabei tragen wir alle ein kleines bisschen dazu bei. Das ganze Jahr über, täglich von morgens bis mittlerweile spätabends gehen wir Supermarktkunden davon aus, dass alle Waren frisch und unversehrt in den Regalen stehen. Und ist eines mal leergekauft, dann gehen wir eben in den nächsten Laden. Anspruchsdenken und Gedankenlosigkeit tragen dazu bei, dass Millionenwerte vernichtet werden. Aber auch der Handel ist nicht zimperlich, schließlich ist der Konkurrenzdruck nirgends so groß wie in Deutschland. Eine Delle macht das Gemüse zum Müll. Und nirgends in Europa sind die Preise für Lebensmittel so niedrig wie in Deutschland. Zehn Prozent des Einkommens geben die Verbraucher für Lebensmittel aus, 1970 war es doppelt so viel. Ein Hoffnungsschimmer: In Großbritannien wurden nach einer Aufklärungskampagne 670 000 Tonnen Lebensmittel weniger vernichtet als zuvor. Also: Nicht nur der Preis, auch der Wert der Nahrungsmittel muss in unsere Köpfe.
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