Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Atomdebatte:
Bielefeld (ots)
Dreimonatige Denkpause, Expertenanhörung und dann eine plausible Begründung für oder gegen den Atomausstieg - das war der Atomfahrplan der Bundesregierung. Bis gestern. Beim Thema Atomausstieg legt FDP-Generalsekretär Christian Linder solch ein Tempo vor, dass es einigen seiner Parteifreunde ganz schwindlig wird. Lindner will die acht vom Netz genommenen Meiler nie wieder anschalten. Vielen gleicht das einer Flucht aus der Kernkraft, die viel zu schnell passiert. Was fehlt, ist die ausführliche Begründung für den schnellen Sinneswandel. Die Wahlniederlagen vom Wochenende können nicht der alleinige Grund sein. Denn schon lange will die Mehrheit der Deutschen einen Atomausstieg. Gekümmert hatte das bisher weder die Union noch die FDP. Um so wichtiger ist es, die Parteianhänger, die bisher die Kernkraft verteidigt haben, zu überzeugen. Wer so schnell und so fundamental seine Meinung zur Atompolitik ändert, muss besonders gute Argumente für den Sinneswandel liefern. Die Halbwertzeit bisheriger Energiekonzepte nimmt immer mehr ab. Mit Glaubwürdigkeit hat das wenig zu tun.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell