Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Islamkonferenz:
Bielefeld (ots)
Die Kritik von Opposition und Muslimen an Innenminister Hans-Peter Friedrich ist unberechtigt. Es ist kein Widerspruch zu sagen, dass Muslime selbstverständlich zur Gesellschaft gehören und gleichzeitig zu betonen, dass Deutschland in seinen Wertmaßstäben seit vielen Jahrhunderten christlich-abendländisch geprägt ist. Ebenso wenig paradox ist es, diese fünf Prozent der Bevölkerung zwar als Teil der Gesellschaft, ihre Religion damit aber nicht notwendig als Teil des Landes zu sehen. Der Dialog mit der größten religiösen Minderheit in Deutschland kann nicht funktionieren, wenn die deutsche Seite nicht über ihre Identität sprechen darf. Schade ist allerdings, dass Friedrich und seine Kritiker sich an diesen Äußerungen so festgebissen haben, dass sie die vermeintlich schwache Islamkonferenz weiter geschwächt haben. Dabei bieten Themen wie islamischer Religionsunterricht an staatlichen Schulen, die Einrichtung von Lehrstühlen für islamische Studien und die Ausbildung der Imame, großes Potential. Das zeigt, dass es für den Dialog darüber vielleicht doch noch zu früh ist.
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