Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Dominique Strauss-Kahn
Bielefeld (ots)
Es ist ein Donnerschlag: Einer der mächtigsten Männer der internationalen Wirtschaft soll ein Zimmermädchen sexuell belästigt haben. Ob sich die Vorwürfe gegen Dominique Strauss-Kahn bewahrheiten oder nicht - mitten in der Schuldenkrise ist ein festgenommener IWF-Chef das letzte, was Europa gebrauchen kann. Der Internationale Währungsfonds ist eine bedeutende Organisation. Er fördert die internationale Zusammenarbeit in der Währungspolitik, stabilisiert Wechselkurse und vergibt Kredite. Die Rettungsprogramme für Griechenland, Irland und Portugal trägt er jeweils zu einem Drittel. Wer diesen Fonds leitet, muss souverän und glaubwürdig auftreten. Natürlich ist auch Strauss-Kahn so lange als unschuldig anzusehen, bis seine Schuld in einem Verfahren nachgewiesen ist. Seine Karriere dürfte aber unabhängig vom Ausgang des Verfahrens beendet sein. Der IWF kann einen Mann, dessen Ansehen einen derartig großen Schaden erlitten tat, nicht lange tragen. Die französischen Sozialisten können mit ihm keine Wahl gewinnen. Der Fall ist ein Schock - für alle.
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