Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Griechenland:
Bielefeld (ots)
Die Portugiesen bekommen Unterstützung, die Griechen müssen sie sich erarbeiten. Für das Land wird es eng: Spart es so viel, wie es nach Ansicht der EU sparen sollte? EU-Währungskommissar Oli Rehn kritisiert die griechischen Reformbemühungen als unzureichend. Allein dass er dies öffentlich und deutlich tut, ist bemerkenswert. Bislang war der Ton eher vornehm zurückhaltend, ja typisch diplomatisch. Die EU versicherte, natürlich werde Griechenland seinen Finanzen in den Griff bekommen. Sie beschwichtigte, um die Märkte zu beruhigen. Nun erhöht der Staatenverbund hörbar den Druck auf Griechenland - und das ist gut so. Er ist nicht gegründet worden, um nur zu verteilen. Damit sich in Griechenland einiges zum Besseren wendet, muss das Land seine Wirtschaftsreformen beschleunigen. Die nächste Kredittranche über zwölf Milliarden Euro soll im Juni ausgezahlt werden. Die Griechen haben es in der Hand, sie ausgehändigt zu bekommen. Sollten sie sich nicht reformwillig zeigen, steht ihnen eine Umschuldung bevor. Deren Tragweite kann niemand abschätzen.
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