Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Wahl in Polen:
Bielefeld (ots)
Die Wiederwahl von Polens Premier Donald Tusk widerspricht einem Trend in krisengeschüttelten Staaten der Europäischen Union. In Irland und Portugal sind die Regierungen abgewählt worden, in Spanien und Italien bewegen sich die regierenden Koalitionen auf dünnem Eis. Die Polen sprachen ihrem Regierungschef das Vertrauen aus - trotz Krise und harter Konsolidierungspolitik. Der befürchtete Machtwechsel blieb aus. Es ist aber nicht nur die Leistung von Tusk, die zu diesem Ergebnis geführt hat. Zum Steigbügelhalter für ihn wurde Oppositionsführer Jaroslaw Kaczynski mit seinem zumindest merkwürdige, bisweilen peinliche Verhalten. Der Chef der nationalkonservativen Partei »Recht und Gerechtigkeit« warf Bundeskanzlerin Angela Merkel vor, Polen unterwerfen zu wollen. Solche Hirngespinste haben die Wähler zu Recht abgeschreckt. Der Erfolg Tusks ist ein Sieg des europäischen Gedankens in Ländern im Osten, für den der Premier steht. Mit Leidenschaft, Gelassenheit und Vehemenz hat er die Werte und Stärke der EU vertreten. Polen ist dauerhaft in Europa angekommen.
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