Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Rating-Panne bei Standard & Poor's
Bielefeld (ots)
Finanzexperten sind entsetzt, Politiker wütend. Was sich die Ratingagentur Standard & Poor's mit ihrer angeblich versehentlichen Abwertung der Top-Bonität Frankreichs geleistet hat, ist in der Tat ein Skandal. Hier wurde leichtfertig über die Zahlungsfähigkeit eines der wichtigsten Euro-Länder geurteilt. Die Folgen einer derartigen Abwertung sind erheblich, können sie doch das ohnehin labile Währungsgefüge in Europa ins Wanken oder sogar zum Einsturz bringen. Nachdenklich stimmt, dass Standard & Poor's offenbar einen Text zu Frankreich vorbereitet hatte. Vor diesem Hintergrund klingt das schnelle Dementi kläglich und unglaubwürdig. Europa, so sieht es derzeit aus, hängt am Wohl und Wehe der drei großen US-Ratingagenturen. Ihre Macht ist groß - viel zu groß. Nicht wenige Kritiker sind davon überzeugt, dass die USA hier eine Attacke auf Europa steuern. Aufgaben und Einfluss der Ratingagenturen müssen dringend neu definiert werden. Andererseits ist aber auch klar: Verantwortlich für die massiven Staatsschulden sind nicht die Ratingagenturen, sondern die Politiker.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell