Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Ackermann
Bielefeld (ots)
Dieser Tag hatte es in sich: Erst wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft gegen den Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, wegen Falschaussage ermittelt und auch sein Büro durchsucht hat. Dann meldete das Institut, dass Ackermann nach seinem Ausscheiden als Vorstandsvorsitzender nun doch nicht Chef des Aufsichtsrates wird. Zweifellos eine Überraschung! Ob beide Ereignisse in einem kausalen Zusammenhang stehen, ist Spekulation. Wie auch immer die Antwort ausfällt: Ackermanns Rückzug läutet das Ende seiner erfolgreichen Karriere ein. Lange Zeit hatte der Schweizer an der Macht festgehalten. Seine Entscheidung, direkt vom Vorstand in den Aufsichtsrat zu wechseln, war zurecht von Finanzexperten kritisiert worden. Der Hauptvorwurf: Als Oberaufseher hätte er über Strategien wachen sollen, die noch von ihm selbst auf den Weg gebracht werden. Ackermann hat wie kein Zweiter die Nation gespalten: Für die einen ist er Vorzeigemanager, für die anderen arroganter Machtmensch, dem satte Renditen über alles gehen. Festzuhalten bleibt indes: Die Deutsche Bank hat er gut durch die Krise gebracht.
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