Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Ausbildungslage im Handwerk
Bielefeld (ots)
Das Problem ist nicht neu. Der Mangel an geeigneten Bewerbern für eine Ausbildung im Handwerk wird aber zusehends zu einem echten Zukunftsrisiko. So löblich und nötig die vom Handwerk gestartete Kampagne auch ist, um den Nachwuchs für Blaumann-Berufe zu begeistern, so sehr muss deren Erfolg bezweifelt werden. Denn die Bemühungen ändern nichts an den Grundproblemen: Viele Schüler gelten als nicht ausbildungsreif und werden den Anforderungen der Betriebe nicht gerecht. Und dass das Handwerk leistungsstarken Schülern eine Ausbildung als bessere Alternative zum Abitur weismachen kann, ist alles - nur nicht realistisch. Das ganze Dilemma deutlich macht die Tatsache, dass die Handwerksbetriebe in OWL in diesem Jahr weniger Azubis einstellen konnten, weil es an Bewerbern mangelt. Zugleich aber finden viele junge Leute überhaupt keine Ausbildungsstelle. Hinzu kommt noch eine zu hohe Abbrecherquote bei den Azubis im Handwerk. Dieser Teufelskreis muss durchbrochen werden. Dabei sind alle Beteiligten gefordert. Da hat das Handwerk als Einzelkämpfer keine Chance.
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