Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Beitragsrückerstattung durch Krankenkassen
Bielefeld (ots)
Der Gedanke, dass Krankenkassen in großem Stil ihre millionenschweren Sparbücher plündern und Geld von der hohen Kante an Versicherte ausschütten, ist auf den ersten Blick allzu verlockend. Der Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) wird deshalb bei nicht wenigen Beitragszahlern auf Zustimmung stoßen. Erst recht angesichts des - staatlich verordneten - Beitragssprungs der vergangenen Jahre und der stetig steigenden Bemessungsgrenze. Doch auf den zweiten Blick handelt es sich um billigen Populismus, der die Versicherten schon bald in Form von Zusatzbeiträgen teuer zu stehen kommen könnte. Für den zahlenden Kunden wäre eine einmalige Ausschüttung in Höhe von 50 oder vielleicht 80 Euro nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Und der wäre mit großem Verwaltungsaufwand erkauft, werden die Beiträge doch meist vom Arbeitgeber abgeführt. Wenn Bahr die Krankenkassen für überfinanziert hält und er die Versicherten vergleichsweise unbürokratisch entlasten will, wäre das ein leichtes für ihn: Dafür reicht ein kleiner Dreh an der Beitragssatzschraube aus.
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