Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Lebensmittelabfälle:
Bielefeld (ots)
Es ist ein Skandal, der sich täglich und millionenfach zwischen Kühlschrank, Herd und Mülltonne abspielt: Elf Millionen Tonnen Lebensmittel landen im Müll! Dies scheint übrigens zum ersten Mal eine halbwegs verlässliche Zahl zu sein. Bislang geisterten Angaben zwischen 6,5 und 20 Millionen Tonnen durch die Öffentlichkeit. Es ist nicht die Landwirtschaft oder der Handel - die Verbraucher, also wir, sind für den Löwenanteil der Lebensmittelabfälle verantwortlich. Da ist es unerheblich, dass auch nicht vermeidbare Abfälle wie Bananenschalen oder an Haustiere verfütterte Knochen dazu zählen. Die Tendenz ist eindeutig, und jeder weggeworfene schorfige Apfel ist einer zu viel. Denn der Umgang mit Lebensmitteln ist eine zutiefst ethische Frage, die jeder täglich für sich beantworten muss. Die Politik hat das Thema erkannt. Um sich die mediale Aufmerksamkeit zu sichern, hatte Ministerin Aigner die Präsentation der Studie vorgezogen. Um den Kollegen in NRW zuvorzukommen, die ihre Untersuchung erst nächste Woche vorstellen? Egal, wenn es zu einem raschen Bewusstseinswandel beiträgt, dann ist auch das recht.
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