Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Konjunktur
Bielefeld (ots)
Es ist, als ob die deutsche Wirtschaft in Drachenblut gebadet hätte. Wie im Fall des jungen Siegfried in der Nibelungensage gibt es offenbar nichts, was ihr etwas anhaben könnte. Überraschend schnell hat die Konjunktur die kleine Delle des vierten Quartals schon in den ersten drei Monaten des neuen Jahres wettgemacht. Der Arbeitsmarkt ist stabil. Der Export entwickelt sich positiv. Und angesichts der guten Stimmung der Verbraucher und der bereits vereinbarten Lohnerhöhungen müsste viel passieren, damit nicht bald auch die Binnennachfrage anzieht. Doch wie Siegfried durch ein Lindenblatt verwundbar blieb, so ist auch die deutsche Konjunktur nicht immun. Ein Blick über die Grenzen zeigt: Ohne die deutsche Wirtschaft wäre es schon im ersten Quartal mit der Konjunktur in den Euroländern leicht abwärts gegangen. Deutschland ist keine Insel. Zu viele Arbeitsplätze hängen am Export - vor allem an den Ausfuhren in die Europäische Union. Sollten die Nachbarn den Konsum weiter reduzieren und Bestellungen stornieren, kommen deutsche Firmen nicht umhin, ihre Maschinen zu drosseln.
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