Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Ägypten
Bielefeld (ots)
Ägypten hatte die Wahl zwischen zwölf Präsidentschaftskandidaten. Nach ersten Auszählungen dürften nunmehr ein hoher Muslimbruder und Mubaraks letzter Militär in die Stichwahl gehen. Mohammed Mursi oder Ahmed Schafik? Ginge es nicht um Menschen, könnte man von einer Wahl zwischen zwei gleich großen Übeln sprechen. Der eine will die Scharia einführen, der andere möglicherweise den alten korrupten Schlendrian fortschreiben. Dennoch kann sich Europa nicht den Wählerwillen des ägyptischen Volkes aussuchen. Deshalb ist zu allererst anzuerkennen, dass der erste Durchgang zur Präsidentenwahl einigermaßen geordnet und offenbar weitgehend friedlich abgelaufen ist. Nicht zu vergessen: Die arabische Revolution am Nil hatte vor allem die Präsidentenfrage vor Augen. Das Kapitel Husni Mubarak wird erst endgültig geschlossen sein, wenn ein von der Mehrheit des Volkes getragener neuer Präsident den ersten Platz im Staat einnimmt. Daher müssen Bedenken gegen die beiden möglichen Wahlsieger zurückgestellt werden. Außerdem kann und wird es keinen neuen Mubarak geben.
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