Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Razzien bei Salafisten
Bielefeld (ots)
In Ostwestfalen-Lippe sind der Polizei zehn Salafisten bekannt, die Moscheen in Minden, Herford und Bielefeld besuchen. Bundesweit wird die Zahl dieser Muslime, die einer extremkonservativen Strömung des Islam anhängen, auf 4000 geschätzt. Es sind also nicht viele Salafisten, die unter uns leben. Und doch ist es gut, dass Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) gestern einen ihrer Vereine verboten und Ermittlungen gegen weitere Gruppen eingeleitet hat. Denn wer notfalls auch mit Gewalt in unserem Land einen Gottesstaat errichten möchte, wer unsere Gesetze durch die Scharia ersetzen will, wer auf Polizisten einsticht und einprügelt - der hat hier nichts verloren. Ähnlich sehen das zum Glück auch mehrere Islamverbände, die erklärt haben, sie lehnten die Sichtweise der Salafisten und Gewalt im Namen des Islam ab. Es ist gut, dass die Demokratie gestern Flagge gezeigt hat, doch die Gefahr, die von einzelnen Salafisten ausgeht, bleibt. Denn ein Vereinsverbot verhindert nicht, dass etwa über das Internet labile, orientierungsuchende junge Männer weiter mit Propagandareden radikalisiert werden.
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