Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu den Milliardenverlusten der HRE-Schrottbank
Bielefeld (ots)
Die Wirtschaft brummt, die Arbeitslosigkeit ist so niedrig wie lange nicht mehr. Deutschland hat die Finanzkrise aus den Jahren 2009 und 2010 überwunden und das wankende Bankensystem stabilisiert. Doch zum Nulltarif ist das Wirtschaftswunder nicht zu haben, wie der erschreckend hohe Verlust der Hypo-Real-Estate-Schrottbank zeigt. Die zehn Milliarden Euro Miese aus dem Jahr 2011, für die der Steuerzahler geradestehen muss, sind erst der Anfang. Schon jetzt schlummern weitere 20 Milliarden Euro an stillen Verlusten in den Büchern. Ob die Entsorgung der Giftpapiere mit einem Gesamtumfang von immer noch 160 Milliarden Euro wie geplant bis zum Jahr 2020 vollzogen werden kann, erscheint fraglich. Die EU-Schuldenkrise macht alle Pläne zunichte. Sollten Spanien und Italien tatsächlich unter den Rettungsschirm schlüpfen, wären weitere Abschreibungen in gigantischer Höhe fällig. Das träfe auch auf die Schrottbank der West-LB zu, die ebenfalls Milliardenrisiken angehäuft hat. Deutschland sitzt auf einem Pulverfass. Die Explosionsgefahr ist noch lange nicht gebannt.
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